25 jähriges Bestehen der Ökumenischen Wärmestubb
"Der tägliche Zulauf in der Wärmestubb zeigt uns, das es viele Menschen in Neunkirchen gibt, die wohnungslos sind oder kein würdiges Zuhause haben. Sie wohnen aufgrund von Armut und Wohnraummangel bei Bekannten auf der Couch oder leben in eigenem, aber unzureichendem Wohnraum", berichtet Anne Fennel, Geschäftsführerin der Diakonie Saar, federführender Träger der Wärmestubb in Neunkirchen. "Ihnen eine Anlaufstelle mit der Möglichkeit sozialer Kontakte zu bieten, ist wichtig und gut."
Rund 30 Männer und Frauen besuchen täglich den offenen Treff der ökumenischen Wärmestubb in Neunkirchen. Er ist Treffpunkt und Anlaufstelle für Menschen in sozialen Schwierigkeiten, die keine Wohnung haben oder in unzureichenden Wohnverhältnissen leben. Zudem erschweren häufig gesundheitliche Gründe, Arbeitsplatzverlust oder Drogenkonsum ihre Lebenslage. In der Wärmestubb können sie frühstücken, duschen oder auch Wäsche waschen und das seit mittlerweile über 25 Jahren: Im Jahr 1995 eröffneten die Diakonie Saar und der Caritasverband Schaumberg Blies die Einrichtung in der Hospitalstraße, 2017 zog sie in moderne und funktionale Räumlichkeiten im Haus der Diakonie.
"Gerade der niedrigschwellige Zugang, wie beispielsweise das Angebot eines Frühstücks, ist wichtig, um den Menschen Teilhabe zu ermöglichen und Hilfen anzubieten", sagt Michael Schütz, Direktor des Caritasverbandes Schaumberg Blies e.V. Er sei froh, dass die Arbeit der letzten Jahre von Land, Kreis und Stadt geschätzt wird und sie die Einrichtung seit vielen Jahren unterstützen.
"Der soziale Austausch, das Gesehen werden und manchmal auch nur eine Tasse warmer Kaffee motiviert viele, hierher zu kommen. Soziale Kontakte sind gerade in schwierigen Lebenslagen wichtig", erzählt auch Philippe Adelhardt, Diakoniemitarbeiter in der Wärmestubb. Er spricht mit den Gästen, schenkt ihnen ein Ohr und steht auch für eine umfassende Sozialberatung mit den Schwerpunkten Wohnraumsuche und -sicherung zur Verfügung. Im Jahr 2020 berieten er und seine Kollegin von der Caritas, Jutta Peitz, in 193 Fällen, 59 mal waren die Ratsuchenden wohnungslos beziehungsweise unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht.
Während der Corona-Pandemie konnte die Wärmestubb auch dank der Ehrenamtlichen bis auf wenige Tage unter Auflagen offen gehalten werden. Zudem gelang es dank Fördermitteln aus dem Aktion Mensch Corona-Soforthilfeprogramm über ein Jahr hinweg über 100 Personen in einer gewissen Regelmäßigkeit mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln zu versorgen.
Finanziert wird die Wärmestubb vom Land und mit kirchlichen Mitteln. Die Stadt Neunkirchen und der Landkreis geben Zuschüsse und Spenden. Unternehmen und Privatpersonen unterstützen die Wärmestubb ebenfalls mit Geld- und Sachspenden, beispielsweise Hygieneprodukte, Kleidung oder Schlafsäcke. "Jede Spende kommt den Gästen der Wärmestubb zugute", erklärt Adelhardt. "Wir freuen uns, dass die Wärmestubb über die Zielgruppe hinaus ein Begriff ist und die Neunkircherinnen und Neunkircher unsere Einrichtung unterstützen."
Die Wärmestubb ist auf Spenden angewiesen:
Spendenkonto
Vereinigte Volksbank eG
IBAN DE76 5909 2000 7171 7100 00
BIC GENODE51SB2
Stichwort: "Wärmestubb Neunkirchen"