Rund drei Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Deutschland mit suchtkranken Eltern auf. Auf ihre Situation und auf mögliche Hilfsangebote macht die 13. bundesweite Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien vom 13. bis 19. Februar aufmerksam. Das Projekt WIESEL ist mit zahlreichen Aktionen dabei.
Wir brauchen Verlässlichkeit!
"Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien kennen leider in ihrem Alltag die mangelhafte Verlässlichkeit von Verantwortlichen", erklärte NACOA Deutschland, Interessensvertretung für Kinder aus Suchtfamilien vor Beginn der Aktionswoche. Die Suchterkrankung der Eltern sorge dafür, dass gegebene Versprechen immer wieder gebrochen oder ihre Einlösung in eine unbestimmte Zukunft verschoben werden. "Die Einhaltung von Verlässlichkeit ist ein hohes Gebot und deshalb sind sicher finanzierte Hilfs- und Beratungsangebote für diese hochverletzliche Gruppe so wichtig!" Doch noch liege ein regelfinanziertes und flächendeckendes Netz der Hilfe in weiter Ferne. Die rund zweihundert bestehenden Einrichtungen reichten, verglichen mit der hohen Zahl betroffener Kinder und Jugendlicher, lange nicht aus. "Die neue Bundesregierung steht nun - gemeinsam mit Ländern und Kommunen - in der Pflicht, die Versorgungslücke zu schließen!" erklärte NACOA.
Mit mehreren Dutzend Veranstaltungen wollen Einrichtungen der Sucht- und Jugendhilfe sowie Verbände und Initiativen in ganz Deutschland dem Thema die notwendige Aufmerksamkeit verschaffen.
Mit dabei ist das WIESEL-Projekt des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e.V..
Zur Aktionswoche plant WIESEL folgende Aktionen
- Für Kinder und Jugendliche: Comic Workshop am 14.02.: Die Kinder gestalten unter Anleitung eines Comic Künstlers einen eigenen Comic.
- Für Betroffene Eltern: Infostand in der MEDIAN Klinik Münchwies zum Thema Familie und Sucht, am 15.02.
- Für Fachkräfte: Webinar "Komm, ich erzähl dir meine Geschichte" ein Webinar, in dem Filme und Bücher für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus Suchtfamilien vorgestellt werden.