Verabschiedung Frau Dr. Kugel
Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche und Caritas haben Dr. Birgit Kugel als innovative
Mitgestalterin von Sozialpolitik und kluge Vermittlerin zwischen den vielen Ebenen der verbandlichen
Caritas gewürdigt: Nach 32-jähriger Tätigkeit als Direktorin des Diözesan-Caritasverbandes
Trier wurde sie am 3. März im Rahmen einer Feierstunde verabschiedet, da sie zum
31. Dezember 2022 in die Altersteilzeit eingetreten ist. Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes,
Domkapitular Benedikt Welter, begrüßte die anwesenden und die per Live-Stream
zugeschalteten Gäste, darunter Bischof Dr. Stephan Ackermann und der langjährige ehemalige
Vorsitzende des DiCV Trier, Weihbischof Franz Josef Gebert. Die Verabschiedung von Dr. Kugel
sei ein denkwürdiger Tag: "Wir werden Ihre Klugheit und Erfahrung vermissen", so Welter.
Ehrengast war die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes (DCV), Eva-Maria Welskop-
Deffaa, Sie überreichte Frau Dr. Kugel als besonderen Dank und Wertschätzung die höchste
Auszeichnung der deutschen Caritas, den "Brotteller". Sie betrachte Dr. Kugels großes Engagement
auf der Bundesebene, unter anderem in der Finanzkommission des DCV und als sozialpolitische
Sprecherin für Rheinland-Pfalz und das Saarland. "Sie haben dabei immer innovative
Wege gewählt, um Caritas und Politik zu verbinden", sagte Welskop-Deffaa, und bezeichnete
Dr. Kugel als "leidenschaftliche Caritas-Frau", die unermüdlich nach Lösungen gesucht
habe, um Menschen in Not zu helfen.
Starke Spuren hinterlassen
Anschließend übergab der stellvertretende Vorsitzende des DiCV Trier, Bruder Peter Berg, als
Moderator das Wort an die Sozialminister von Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Alexander
Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz,
betonte in seinem Grußwort, dass Dr. Kugel eine starke Partnerschaft zwischen der Caritas
und der Freien Wohlfahrtspflege mit der Politik geprägt habe: Soziale Politik könne nur durch
Dialog gestaltet werden, und dies habe Dr. Kugel erfolgreich umgesetzt: "Sie waren da", sagte
Schweitzer. Er nannte als Beispiele die Hilfen nach der Flutkatastrophe, die Aufnahme von
Flüchtlingen oder die Weiterentwicklung der Armutsbekämpfung. Er habe die Caritas immer als
innovative Akteurin erlebt. Dr. Kugel habe "starke Spuren" hinterlassen. Der saarländische Minister
für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, Dr. Magnus Jung, hob Dr. Kugels Verdienste
als Moderatorin einer vielfältigen Caritas hervor. Sie habe dabei das Gemeinsame betont
und die Interessen der unterschiedlichen Träger überzeugend vertreten. Jung nannte als
Beispiele die Pflege und die Krankenhauspolitik: Durch die von ihr initiierte Pflegegesellschaft
im Saarland, die erste überhaupt in einem Bundesland, und ihrem langjährigem Engagement in
der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser im Saarland habe Dr. Kugel Sozialpolitik
nach vorne gebracht.
Gutes Zusammenspiel auf vielen Ebenen
Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann stellte in seiner Laudatio Dr. Kugels Wirken für die
gute Zusammenarbeit der verschiedenen Strukturen in der haupt- und ehrenamtlichen Caritas
dar. Unter dem Dach des Diözesan-Caritasverbandes habe sich während der Amtszeit von Dr.
Kugel das Zusammenspiel von Dachverband und Ortsebene mit vielen Projekte und Innovationen
gut entwickelt. "Sie waren immer aufmerksam für beide Seiten und haben eine Vermittlungsposition
eingenommen", so der Bischof. Diese anspruchsvolle Aufgabe habe sie auch in
der Kooperation mit den Trägern, den Fachverbänden und weiteren Akteuren gemeistert und
so den Caritasverband zusammengehalten. Das gute und sich ergänzende Miteinander von
Haupt- und Ehrenamtlichen bleibe ein Dauerthema.
"Ich wusste mich immer unterstützt und getragen"
Das "letzte Wort" hatte Dr. Kugel selbst. Sie dankte den Gremien des Verbandes, den Caritas-
Gliederungen, den Mitarbeitern sowie den Vorsitzenden des Verbandes: "Ich wusste mich immer
unterstützt und getragen. Das war das wichtigste Kapital." Die 32 Jahre an der Spitze des
Diözesan-Caritasverbandes bewertete sie als ereignisreiche und herausfordernde Jahre, die
sie fachlich und menschlich gefordert, aber auch erfüllt haben. Den Dank und die Würdigungen
verstehe sie auch als Rückmeldung an die Arbeit des Diözesan-Caritasverbandes, getragen
von einem Team von engagierten Mitarbeitenden. Einen besonderen Dank richtete sie an Bischof
Dr. Ackermann und Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg für das ihr entgegen gebrachte
Vertrauen.