Fachtag zur gruppenbezogenen Ausgrenzung
Am 10. Oktober fand im KOMMZentrum in Neunkirchen der Fachtag zum Thema "Gruppenbezogene
Ausgrenzung - Sinti/Roma und Wohnungslose im Fokus" statt. Die Veranstaltung zog ein Fachpublikum an, darunter Vertreter von Vereinen und Institutionen, die täglich mit den betroffenen Zielgruppen arbeiten. Ziel des Tages war es, auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, mit denen
zugewanderte Menschen aus Rumänien und Bulgarien sowie Wohnungslose und die Menschen, die diesen Personengruppen helfen wollen, konfrontiert sind.
Zu Beginn begrüßten Dirk Schmitt, Caritasdirektor des Caritasverbandes Schaumberg-Blies, Diakoniepfarrer Matthias Ewelt vom Diakonischen Werk an der Saar sowie Lisa Hensler, Bürgermeisterin der Stadt Neunkirchen, die Anwesenden.
Alle drei betonten in ihren Ansprachen die Wichtigkeit des Themas und lobten das Engagement der Fachkräfte, die sich täglich für die Belange marginalisierter Gruppen einsetzen.
Den inhaltlichen Auftakt machte Jörn Didas, Geschäftsführer des Adolf-Bender-Zentrums in St. Wendel, mit einem Vortrag über Vorurteile, Diskriminierung und den Wert der Demokratie. Sein tiefgehender Beitrag fesselte das Publikum und regte zu intensivem Nachdenken an.
Im Anschluss sprach Claus Preißler, Integrationsbeauftragter der Stadt Mannheim, über seine Erfahrungen mit der Integration von Menschen aus Rumänien und Bulgarien in Mannheim. Dabei nahm er immer wieder Bezug auf die grundsätzlichen Ausführungen von Didas und zog Parallelen zu den Herausforderungen der Integration in der Praxis. Seine spannenden und teils sehr konkreten Beispiele führten zu einer lebhaften Diskussion mit dem Publikum.
Nach einer kurzen Pause übernahm Thomas Braun vom Diakonischen Werk an der Saar das Wort und referierte über die Situation von Wohnungslosen in Saarbrücken und Völklingen. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Arbeit mit Wohnungslosen schilderte er eindrucksvoll die Herausforderungen und Schicksale dieser Menschen. Er sprach über die oft unsichtbaren Hindernisse, denen Wohnungslose täglich begegnen, und rief zur Solidarität und konkreter Hilfe auf.
Die Veranstaltung bot reichlich Raum für Austausch und Diskussionen. Am Ende des Tages war klar: Die Herausforderungen sind groß, aber mit vereinten Kräften und dem richtigen Engagement können Fortschritte erzielt werden.
Der Fachtag fand im Rahmen des Projektes SABiNe statt. SABiNe steht für Stärkung der Autonomie Benachteiligter in Neunkirchen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e. V., dem Diakonischen Werk an der Saar gGmbH und der Kreisstadt Neunkirchen.
Das Projekt "SABiNe wird im Rahmen des Programms EhAP Plus durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.