Angebote für Fachkräfte
Für Fachkräfte, insbesondere ASD-MitarbeiterInnen, School WorkerInnen, Sozialpädagogische FamilienhelferInnen und ErzieherInnen bieten wir weiterhin Fallberatungen an. Beispielhaft seien die Fachkräfte genannt, die häufig mit Eltern(teilen) konfrontiert sind, bei denen sie einen Suchtmittelmissbrauch oder eine -abhängigkeit vermuten (z.B. Fahne beim Abholen des Kindes). Zeigt das Kind dann auch noch typische Verhaltensauffälligkeiten, so stehen die MitarbeiterInnen oft vor der schwierigen Entscheidung, ob, wie und mit wem sie über ihre Beobachtungen sprechen sollen bzw. wie sie die Eltern ansprechen können. Hier erarbeiten wir im Rahmen von strukturierten Fallbesprechungen das weitere Vorgehen..
Multiplikatorenschulung "Kind s/Sucht Familie":
Die Schulung richtet sich an Fachkräfte, die im beruflichen Alltag mit Kindern aus suchtbelasteten Familien tätig sind (z.B. ErzieherInnen, Lehrerinnen, SozialarbeiterInnen). Der Umgang mit den Kindern und Eltern stellt eine besondere Herausforderung dar, die hohe Sensibilität und Sicherheit in der Selbst- und Fremdwahrnehmung erfordern. Anhand von konkreten Fällen aus der Praxis geht es darum, sinnvolle Handlungsstrategien in der Zusammenarbeit mit den suchtkranken Eltern und anderen Institutionen zu entwickeln.
Bausteine der Fortbildung sind:
- Themeneinstieg
- Basiswissen "Sucht"
- Situation suchtkranker Erziehungspersonen
- Kinder in suchtbelasteten Familien
- Die Rolle der Fachkraft im suchtbelasteten System
- Informationen zur rechtlichen Situation
- Auswertung und Reflexion
Die Multiplikatorenschulung erstreckt sich, je nach Auswahl der Module, zwischen ein und zwei Tagen. Wenn gewünscht, kann ein Auswertungstag angehängt werden.
Curriculum für Erzieherinnen
"Kinder aus Suchtfamilien, Kinder mit komorbide / psychisch erkrankten Eltern/teilen"
Für die Berufsgruppe, die oftmals als erste in Kontakt mit den betroffenen Kindern und ihren Familien treten, die Erzieherinnen in Kindertageseinrichtungen, hat unser Beratungs- und Behandlungszentrum eine spezifische Fortbildung konzipiert.
Das 5-modulige Curriculum beinhaltet zum einen die Vermittlung theoretischen Wissens über psychische Störungen (z.B. Depressionen) und Suchterkrankungen sowie über die Auswirkungen von Suchtmittelkonsum während der Schwangerschaft auf die Entwicklung des Kindes. Besonders ausführlich wird auf die Situation der betroffenen Kinder im familiären System, z.B. die Übernahme typischer Rollenmuster eingegangen. In den eher praxisorientierten Einheiten der Fortbildung erhalten die Erzieherinnen Gelegenheit, eigene Fallbeispiele einzubringen. Sie lernen sowohl spezifische Methoden aus der Einzel- und Gruppenarbeit mit den Kindern kennen (Filme, Bücher, Spielmaterialien) als auch Gesprächsführungstechniken im Umgang mit den Eltern/teilen. Einen letzten Baustein des Curriculums stellt der Aspekt der Psychohygiene dar (wie kann ich für mich sorgen? Wann ist meine persönliche, wann ist unsere Grenze als Team erreicht?)
Kooperation mit der HTW, Saarbrücken; Studiengang "Pädagogik der Kindheit"
Über die Lebenswelt von Kindern von Suchtkranken sollte in Studium, Aus- und Weiterbildung von Fachkräften umfassend informiert werden. Einschlägige Handlungskonzepte sollten an Fachkräfte aus Medizin, Psychologie und Sozialer Arbeit vermittelt werden. - Diese Forderung von Prof. M. Klein (psychologischer Psychotherapeut, leitender Psychologie in Fachkliniken für Suchterkrankungen und Professor für Klinische Psychologie und Suchtforschung) haben wir aufgegriffen, indem wir mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken (Studiengang Pädagogik der Kindheit) im Frühjahr 2011 eine Zusammenarbeit vereinbarten. Seit dem Sommersemester 2011 führen wir jährlich zumindest eine Lehrveranstaltung im Wahlpflichtbereich ("Entwicklungsrisiken und Resilienz bei Kindern aus suchtbelasteten Familien") durch. Seit 2013 nehmen an dem Seminar auch ErzieherInnen im Rahmen des neu konzipierten berufsbegleiteten Studiengangs teil.)
Landesarbeitskreis bzw. Unterausschuss der Saarländischen Landesstelle für Suchtfragen:
"Kinder in Suchtfamilien": Der LAK formierte sich im Anschluss an die Fachtagung "Kinder in Suchtfamilien" im März 2009 in Illingen und tagt dreimal jährlich. Er setzt sich aus VertreterInnen der Sucht- und der Jugendhilfe sowie des medizinischen Systems zusammen und dient dem fachlichen Austausch der Disziplinen. Hierzu gehören strukturierte Fallberatungen, Bedarfsermittlung, Ermittlung von Hilfeangeboten, Empfehlungen an politische Entscheidungsträger im Saarland sowie die Organisation von Fortbildungen (z.B. zum Thema Alkoholembryopathie, ADHS); ferner die Planung von öffentlichkeitswirksamen Aktionen, z.B. im Rahmen der COA-Woche im Februar (www-coa-aktionswoche.de).