Nachbetreuung suchtmittelgefährdeter und -abhängiger junger Menschen nach der Haftentlassung aus der JVA Ottweiler
Das Projekt gibt es seit April 2008 und richtet sich an inhaftierte Jugendliche der JVA, bei denen eine Abhängigkeit von illegalen Suchtmitteln diagnostiziert wurde und die sich in der Entlassungsphase der Haft befinden.
Die Nachbetreuung ist eine Erweiterung zu der bereits bestehenden Suchtberatung in der JVA Ottweiler.
Es bietet die Möglichkeit der Begleitung und Unterstützung auch über die "Gefängnismauern" hinaus und kann somit das bereits Erarbeitete fortführen.
Entlassen - und dann?
- Wie sehen Ihre Pläne aus?
- Was machen Sie die erste Zeit nach deiner Inhaftierung?
- Haben Sie eine Wohnung?
- Wie klappt es im Zusammenleben mit Ihren Eltern?
- Wie sind Ihre beruflichen oder schulischen Pläne?
- Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Solche oder ähnliche Fragen entstehen für Jugendliche und junge Erwachsene kurz vor der Entlassung. In vorbereitenden Gesprächen wird die aktuelle Situation reflektiert und es werden gemeinsam realistische Ziele und Perspektiven für die Zeit nach der Haft erarbeitet.
Es ist besonders wichtig, diese schwierige Zeit nach der Entlassung vorzubereiten, um somit den Übergang von der Haft in das gesellschaftliche Leben reibungsloser zu gestalten.
Hierbei unterstützen wir bei:
- dem Treffen von Entscheidungen durch die Reflektion der Möglichkeiten
- der Wohnungssuche
- der Aufnahme von schulischen oder beruflichen Maßnahmen
- beim Kontakt mit verschiedenen Ämtern (z.B. Jobcenter)
- der Organisation der Freizeit
- der Herstellung des Kontaktes zu Angeboten in der Suchthilfe
- der Gestaltung eines für den Klienten befriedenden selbst gewählten Weg aus der Haft in eine freie Welt
Das Projekt Nachbetreuung
- versteht sich als Begleitung von inhaftierten Jugendlichen über die Haftzeit hinaus
- sieht sich als Akteur in einem gesamten Netzwerk
- arbeitet eng mit der Nachsorgestelle der JVA Ottweiler zusammen
- stellt den Klienten in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
Die Gespräche sind vertraulich und unterliegen der Schweigepflicht und dem Zeugnisverweigerungsrecht.
Ziele des Projektes
- Unterstützung bei der Verwirklichung eines eigenverantwortlichen Lebens
- Reflektion des Suchtmittelkonsums
- Förderung von sozialen Kompetenzen, Aktivierung von persönlichen Ressourcen
- Gemeinsame Erarbeitung und Verankerung eines sozialen Unterstützungssystems (Hilfesystem)
- Weiterführung der bereits in der JVA erarbeiteten Ziele und Strategien
- Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung, um Ansprechpartner in Kristensituationen zu sein